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UN-Expertin: Israels Wirtschaft profitiert von “Völkermord”

Kriege können Volkswirtschaften belasten – seit Beginn des Gaza-Konflikts aber hat Israels Börsenindex seinen Wert verdreifacht. Sonderberichterstatterin Albanese sieht dahinter ein System.

Der Gaza-Krieg wird nach Worten der UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den Palästinensergebieten, Francesca Albanese, durch “ein System der ausbeuterischen Besatzung und des Profits” in Gang gehalten. In einer am Donnerstag in Genf veröffentlichten Stellungnahme verwies Albanese darauf, dass nach den Massakern der Hamas im Oktober 2023 der Leitindex der Börse in Tel Aviv um 213 Prozent zulegte – in markanter Abweichung gegenüber den Vorjahren.

In den 21 Monaten habe der israelische Handelsplatz 225,7 Milliarden US-Dollar (192 Milliarden Euro) an Gewinnen generiert, 67,8 Milliarden Dollar allein im vergangenen Monat. “Für manche ist Völkermord profitabel”, erklärte Albanese. Wörtlich sprach sie von einer “Wirtschaft im Genozid-Modus”.

Über Jahrzehnte hätten Unternehmen bewusst und gleichgültig Israels Besatzung in den Palästinensergebieten unterstützt – trotz ihres Wissens um Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen das Völkerrecht, so die Sonderberichterstatterin. In ihrem Bericht nennt sie 48 Firmen, Lizenznehmer und Konsortien aus unterschiedlichen Sparten. Dazu zählen Waffen- und Fahrzeughersteller, Technologieunternehmen, Banken und Versicherungen, aber auch Firmen für Agrartechnik und Buchungsplattformen aus dem Tourismusbereich.