Ab Montag treffen sich Politiker, Wissenschaftler und weitere Fachleute in Aserbaidschan, um über den Kampf gegen den Klimawandel zu beraten. Neue Perspektiven könnte der Einsatz moderner Technologien eröffnen.
Der südafrikanische Wissenschaftler Tshilidzi Marwala wirbt für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Kampf gegen den Klimawandel. Der Einsatz dieser Technologien eröffne eine Reihe von Möglichkeiten, sagte der Rektor der UN-Universität mit Sitz in Tokio am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bislang sei es beispielsweise sehr schwierig, komplexe Systeme wie das Wettergeschehen vorherzusagen. Das gehe mit Künstlicher Intelligenz viel einfacher. “Ein zweiter Vorteil von KI besteht beim Design von energieeffizienten Gebäuden. Schließlich kann uns KI in der Landwirtschaft helfen.”
Zugleich plädierte der Experte dafür, international gültige Standards für den Einsatz von KI und den Umgang mit den dafür erforderlichen Daten zu setzen. Hier seien die Regierungen im Zusammenspiel mit dem privaten Sektor gefragt, so Marwala. “Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass es nicht ausreicht, wenn die Wirtschaft sich selbst kontrolliert. Denn Unternehmen haben das Ziel, ihre Profite zu vergrößern. Das geht mitunter auf Kosten von anderen Anliegen, wie etwa dem Umweltschutz. Wir brauchen also eine Form von Governance, die den guten Einsatz von KI fördert und deren Missbrauch verringert.”
Die Vereinten Nationen hatten das Thema unter anderem im September auf einem Zukunftsgipfel behandelt. Dort wurde der Global Digital Compact vorgestellt. Das Papier schlägt Maßnahmen vor, wie in Bezug auf digitale Technologien länderübergreifend besser zusammengearbeitet werden kann. Am Montag beginnt in Baku (Aserbaidschan) die Weltklimakonferenz