In Syrien hat sich der Konflikt zwischen dem Assad-Regime und Rebellen sowie Terrorgruppen laut UN-Ermittlern wieder verschärft. Seit dem vergangenen Oktober seien die Kämpfe so stark eskaliert wie sei vier Jahren nicht mehr, sagte Paulo Pinheiro, Vorsitzender der UN-Untersuchungskommission zu Syrien, am Montag in Genf.
An mehreren Fronten hätten die Konfliktparteien Zivilisten und Infrastruktur auf eine Weise angegriffen, die Kriegsverbrechen gleichkämen. Die Streitkräfte des Assad-Regimes und das verbündete Russland hätten in drei Wochen mindestens 2.300 Stellen bombardiert. Die wahllosen Angriffe hätten Krankenhäuser, Schulen, Märkte und Lager für Binnenflüchtlinge getroffen.
Mehr als 90 Prozent der syrischen Bevölkerung lebten in Armut, die Wirtschaft befinde sich im freien Fall, und die zunehmende Gesetzlosigkeit führe zu räuberischen Praktiken und Erpressung durch Streitkräfte und Milizen, erklärte Pinheiro.
Eine entschlossene internationale Anstrengung zur Eindämmung der Kämpfe sei unabdingbar. Syrien brauche nach fast 13 Jahren Gewalt dringend einen Waffenstillstand. Der 15. März 2011 gilt als der Beginn des Konflikts. Menschen protestierten damals gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, das mit grausamer Härte reagierte.
Als Assad immer stärker unter Druck von Rebellengruppen geriet, engagierte sich Russland ab 2015 militärisch auf Seiten des Regimes. Das russische Eingreifen half Assad entscheidend, die meisten verlorenen Gebiete zurückerobern. Die UN-Untersuchungskommission zu Syrien veröffentlicht regelmäßig Berichte über den Konflikt und arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.