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UN drängen auf Öffnung von Rafah für Hilfslieferungen

Die Vereinten Nationen drängen auf eine Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah, um überlebenswichtige Güter zu den Hunderttausenden Menschen im südlichen Gazastreifen bringen zu können. Zu diesem Zweck reist der UN-Chefkoordinator für humanitäre Hilfe, Martin Griffiths, am Dienstag nach Ägypten. Im Rahmen einer mehrtägigen Mission wolle er auch Israel besuchen, teilte sein Büro in Genf am Montag mit.

Laut dem Amt der Vereinten Nationen für Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sind die UN-Organisationen bereit, Hilfsgüter in den südlichen Gazastreifen zu bringen, um den steigenden Bedarf an humanitärer Unterstützung zu bedienen. Von entscheidender Bedeutung sei, dass die Hilfe ohne Verzögerung über den Grenzübergang Rafah fließen könne.

Ein Flugzeug mit einer Hilfslieferung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) traf am Wochenende mit anderen Hilfstransporten auf dem ägyptischen Flughafen al-Arish nahe dem Gazastreifen ein. Die Ladung umfasste Material zur Behandlung von 1.200 Verwundeten sowie grundlegende medizinische Güter, unter anderem für schwangere Frauen. Das Welternährungsprogramm WFP plant UN-Angaben zufolge, fast 225.000 Vertriebene im südlichen Gazastreifen zu versorgen. Fünf Lastwagen mit 100 Tonnen Lebensmittelpaketen und 15 Tonnen Spezialnahrung seien nach al-Arish unterwegs.

OCHA-Chef Griffiths verurteilte die Verschleppung israelischer Geiseln durch die palästinensische Terrororganisation Hamas als inakzeptabel und forderte eine sofortige Freilassung. Zugleich betonte er, Menschen müssten die Möglichkeit haben, sich aus der Gefahr zu begeben und Zugang zu Grundversorgung zu haben.