Das UN-Menschenrechtsbüro hat die Hinrichtung eines 17-Jährigen durch die iranische Justiz beklagt. Das Land sei an die Kinderrechtskonvention und den UN-Zivilpakt gebunden, erklärte eine Sprecherin am Dienstag in Genf. Demnach seien Todesstrafen für Taten, die von Minderjährigen begangen worden seien, zu verbieten.
Hamidreza Azari war Medienberichten zufolge vergangenen Freitag in der nordost-iranischen Stadt Sabzewar wegen Mordes gehängt worden. Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat war er 16 Jahre alt.
Besorgt äußerte sich das Menschenrechtsbüro auch über die Exekution des 22-jährigen Milad Zohrevand am gleichen Tag. Er sei die achte Person, die im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten vom Herbst vergangenen Jahres hingerichtet worden sei. Es gebe Hinweise auf grundlegende Verfahrensmängel.
Kaum ein Land verhänge so viele Todesurteile wie der Iran, besonders bei Drogendelikten, erklärte die Sprecherin weiter. Auch Minderheiten würden unverhältnismäßig häufig zum Tode verurteilt. Sie rief den Iran im Namen des UN-Büros auf, die Anwendung der Todesstrafe unverzüglich einzustellen. Auch dürften politische Aktivisten und andere, die ihre Grundrechte ausübten, nicht strafrechtlich verfolgt werden.