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UN bestürzt über angebliches Massaker an Hilfesuchenden in Rafah

Israelische Soldaten sollen auf Palästinenser bei der Essensausgabe geschossen haben. Das Militär bestreitet das, die Vereinten Nationen verlangen dennoch Aufklärung – und erinnern Israel an seine Verpflichtungen.

Nach Berichten über Schüsse des israelischen Militärs auf Hilfesuchende bei einem Verteilzentrum im Gazastreifen hat sich UN-Generalsekretär António Guterres entsetzt geäußert. Es sei nicht hinnehmbar, dass Palästinenser für Nahrung ihr Leben aufs Spiel setzen müssten, erklärte Guterres am Montag in New York. Er forderte eine sofortige und unabhängige Untersuchung.

Medienberichten zufolge beschuldigen palästinensische Quellen und internationale Helfer die israelische Armee, in der Nacht zum Sonntag das Feuer auf Zivilisten eröffnet zu haben, die in Rafah auf dem Weg zu einer Lebensmittelausgabe waren. Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sprach von 31 Toten und mehr als 170 Verletzten. Israel dementierte den Vorfall. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz nahm ein Feldhospital 179 Verletzte auf, die meisten mit Schuss- und Splitterwunden.

UN-Generalsekretär Guterres erklärte, Israel sei nach dem Völkerrecht verpflichtet, humanitäre Hilfe zuzulassen. Um den enormen Bedarf in Gaza zu decken, müsse die ungehinderte Einfuhr von Hilfsgütern in großem Maßstab unverzüglich wiederhergestellt werden. “Die Vereinten Nationen müssen die Möglichkeit haben, in Sicherheit zu arbeiten, und zwar unter uneingeschränkter Achtung der humanitären Grundsätze”, betonte Guterres.