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Umweltschützer drängen auf weniger Salzbelastung in Werra und Weser

Der Umweltschutzverband BUND und die Bürgerinitiative (BI) „Für ein lebenswertes Werratal“ (BI Werratal) haben die Flussgebietsgemeinschaft Weser und insbesondere ihre Mitglieder Hessen, Niedersachsen und Thüringen aufgefordert, die Salzbelastung in Werra und Weser wie geplant zu verringern. Gleichzeitig kündigten die beiden Organisationen Klage an, weil die beschlossene Absenkung der Grenzwerte in den Jahren 2026 und 2027 mit einem Vorbehalt versehen worden sei. Dies sei rechtswidrig. Mit dem Vorbehalt werde die Rechtspflicht zur Erreichung eines „guten ökologischen Zustands“ der Flüsse unterlaufen.

Die Anrainer-Bundesländer hatten eine jährliche Verringerung der Grenzwerte in Werra und Weser vereinbart. Dieses Ziel ist nach Ansicht von BUND und BI jedoch aktuell gefährdet. Für das Ökosystem der Flüsse sei es „katastrophal“, wenn es bei den hohen Salzeinleitungen bliebe. Der hohe Salzgehalt in Werra und Weser ist auf Einleitungen aus dem Kali-Bergbau vor allem in Thüringen zurückzuführen.

„Ohne die weitere Absenkung der Grenzwerte für die Salzeinleitung in die Werra setzt sich die ökologische Katastrophe unvermindert fort“, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. „Wenn die kranken Fische in Weser und Werra schreien könnten, wäre das Gebrüll entlang des Flusslaufs nicht auszuhalten.“ Kein anderer Fluss in Europa werde so stark durch Salzeinleitungen belastet wie die Weser und ihr Quellfluss Werra.

Die niedersächsische BUND-Landeschefin Susanne Gerstner verlangte: „Die jahrelange Verschleppungsstrategie bei der Reduktion der Salzeinleitungen muss ein Ende haben.“ Die Politik müsse jetzt handeln, damit Weser und Werra wieder zu artenreichen Süßwasserökosystemen würden.