Advent, Advent ein Lichtlein brennt! Ob die Adventskerzen klimaschonend sind, soll jedem selbst überlassen sein, aber die Umwelthilfe will zumindest, dass dies im Handel gekennzeichnet wird. Dafür machte sie einen Test.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine verpflichtende Kennzeichnung für Inhalte von Kerzen. Verbrauchern werde es weiterhin schwer gemacht zu erkennen, ob sie beim Kerzenkauf zu Regenwaldzerstörung und Klimakrise beitragen, teilte die Organisation am Samstag in Berlin mit.
Die Deutsche Umwelthilfe hat demnach zum dritten Mal einen “Kerzencheck” durchgeführt. Dafür wurden 58 Kerzenhersteller und -anbieter zu genutzten Rohstoffen, deren Nachhaltigkeit sowie der Kennzeichnung befragt. Trotz vorheriger Zusagen gab es demnach kaum Fortschritte im Test, sagte die Umwelthilfe. So hätten 18 Unternehmen angegeben, fossiles Paraffin zu verwenden. Entsprechend gekennzeichnet sei dies jedoch nur in fünf Fällen. Palmöl werde bei weniger als jeder zweiten palmölhaltigen Kerze gekennzeichnet.
Nur elf Unternehmen verwenden laut Befragung ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl. Das sei ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum letzten Kerzencheck aus dem Jahr 2021: Damals waren es 20 von 52. Sieben Unternehmen verzichten ganz auf Palmöl. Das macht deren Kerzen jedoch nicht automatisch umweltfreundlicher, wie die Umwelthilfe erläutert. Denn Ölpalmen lieferten pro Hektar besonders viel Pflanzenöl. Ein vollständiger Verzicht würde die Umweltbelastungen lediglich auf fossiles Paraffin oder weniger effiziente Rohstoffe wie Raps- und Sojaöl verlagern. Stattdessen sei entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet werde.
Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, beklagte: “Es ist alarmierend, dass mit rund 60 Prozent immer mehr der befragten Unternehmen verschweigen, ob ihre Kerzen Palmöl enthalten und ob dieses aus nachhaltigem Anbau stammt.” Die Umwelthilfe empfehlen allen Menschen, die gerade jetzt in der Adventszeit nicht auf Kerzen verzichten möchten, auf nachhaltig zertifizierte Rohstoffe zu achten. Vier Unternehmen setzen der Befragung zufolge ausschließlich auf Palmöl-Zertifizierungen mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. Dies seien Ikea, Norma, Bio Company und die Gebrüder Müller Kerzenfabrik.