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Umstrukturierung beim Kölner “domradio” geplant

Beim Kölner Bistumssender „domradio.de“ ist eine grundlegende Strukturveränderung geplant: Der bisher beim Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. angesiedelte Sender solle dem langjährigen Träger entzogen und in eine gemeinnützige GmbH überführt werden, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag). Die rund 30 hauptamtlichen Mitarbeitenden wurden laut Erzbistum an diesem Montag über den Umbau informiert. Ziel sei es, „die Zukunft des Multimediasenders mittel- und langfristig zu sichern“.

Der bisherigen Führung aus Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen und Geschäftsführer Carsten Horn soll laut Zeitung ein weiterer Manager an die Seite gestellt werden. Dieser solle seinen Posten bereits am 1. April übernehmen. Das Erzbistum versicherte, eine inhaltliche Neuausrichtung des kircheneigenen Medienbetriebs sei nicht beabsichtigt. „Wir wollen domradio.de zukunftssicher aufstellen und weiter stärken“, erklärte der Amtsleiter des Generalvikariats, Frank Hüppelshäuser. „Wir wollen das klare journalistische Profil von domradio.de erhalten und ausbauen.“

Zugleich sollten neue Kanäle und Formate erschlossen werden. Dafür werde eine „Optimierung der Trägerstruktur und Governance“ überlegt. Diese würde „selbstverständlich mit den entsprechenden Gremien im Vorfeld abgestimmt“.

Der Vorsitzende des „domradio.de“-Programmbeirats, Jürgen Wilhelm, kritisierte die Pläne des Erzbistums. „Unter dem eher durchsichtigen Vorwand einer bloßen Umorganisation der Trägerstruktur und der unnötigen Vergrößerung des Managements ist jetzt offenbar die Degradierung zu einem reinen Verkündigungssender des Erzbistums beabsichtigt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Für ein solches Profil habe das „domradio“ aber keine Sendelizenz.

Der Programmbeirat stehe für ein journalistisch unabhängiges Angebot, das durch die Ansiedlung von „domradio.de“ beim Bildungswerk des Erzbistums gewährleistet sei, sagte Wilhelm. Der Beirat sei eingerichtet worden, um die Pluralität der Gesellschaft zu spiegeln. „Deshalb widersetzen wir uns dem Versuch einer Gleichschaltung der Institutionen im Erzbistum Köln“, sagte Wilhelm. Für Dienstag habe er eine Sondersitzung des Programmbeirats anberaumt.