Der US-amerikanische Medienriese Paramount, Muttergesellschaft des Fernsehsenders CBS, zahlt 16 Millionen Dollar zur Beilegung eines Rechtsstreits mit Präsident Donald Trump. Das berichteten US-Medien am Mittwoch. Trump wirft dem Sender vor, das CBS-Investigativmagazin „60 Minutes“ habe während des Wahlkampfs 2024 ein Interview mit der demokratischen Kandidatin Kamala Harris so geschnitten, dass diese in einem positiveren Licht erschienen sei. Deswegen verklagte er CBS auf 20 Milliarden US-Dollar Schadenersatz.
Rechtsexperten hatten Trump keine guten Chancen mit seiner Klage eingeräumt. Allerdings plant Paramount derzeit einen Zusammenschluss mit dem Unternehmen Skydance Media. Der Deal braucht die Genehmigung der Kommunikationsbehörde FCC und somit des Präsidenten. Die wichtigste Aktionärin von Paramount, Shari Redstone, soll an einem außergerichtlichen Vergleich mit Trump interessiert gewesen sein.
Ein Sprecher von Trumps Anwaltsteam sagte laut „New York Times“, der Vergleich sei ein „Sieg für das amerikanische Volk“. Trump ziehe die „Fake-News-Medien“ zur Rechenschaft. Der demokratische Senator Bernie Sanders und weitere Politiker seiner Partei hatten an Redstone appelliert, keinen Vergleich einzugehen. Trump zu belohnen, werde den Präsidenten ermutigen, Medienfirmen zu erpressen.
Trump hat bereits mehrmals Medienfirmen verklagt und Vergleiche erwirkt. So zahlte der Disney-Konzern 15 Millionen Dollar für die später korrigierte unrichtige Aussage eines Moderators des Fernsehsenders ABC, wonach Trump zivilrechtlich wegen Vergewaltigung der US-Autorin E. Jean Carroll verurteilt worden sei. Tatsächlich war Trump wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden.
Der Internetkonzern Meta zahlte 25 Millionen Dollar, um einen Rechtsstreit zu beenden, bei dem Trump Schadensersatz verlangte für seinen Ausschluss von Facebook nach dem Ansturm auf das US-Kapitol im Januar 2021. Die 16 Millionen Dollar von Paramount gehen angeblich nicht an Trump persönlich, sondern an seine „künftige“ Präsidentenbibliothek.
Wie US-Medien berichteten, hat Trump auch der „New York Times“ und CBS mit einer Klage gedroht. Sie hätten fälschlich berichtet, dass laut internen US-Regierungsquellen der amerikanische Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen vergangenen Monat nicht so vernichtend gewesen sei, wie Trump behauptet hatte.