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Umstrittener Muezzinruf in Köln dauerhaft erlaubt

Gesprächslautstärke und maximal fünf Minuten: Der öffentliche Muezzinruf in Köln bleibt nach einer Testphase unbefristet erlaubt. Wie die Stadt ihre Erlaubnis begründet.

Die Ditib-Zentralmoschee in Köln und die Stadt haben einen unbefristeten Vertrag zum Muezzinruf geschlossen
Die Ditib-Zentralmoschee in Köln und die Stadt haben einen unbefristeten Vertrag zum Muezzinruf geschlossenImago / Panama Pictures

Nach einer zweijährigen Testphase bleibt der öffentliche Muezzinruf in Köln nun unbefristet erlaubt. Die Stadt hat den Vertrag mit der Ditib-Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld auf unbestimmte Zeit verlängert, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. Zuvor hatten mehre Medien darüber berichtet.

Ähnliche Verträge seien auch für andere Gemeinden in der Stadt möglich, so die Sprecherin. Zu Beginn des Tests 2022 hatte es bundesweit Kritik gegeben, unter anderem, weil die Ditib von einigen als verlängerter Arm des türkischen Staats gesehen wird.

Muezzinruf in Köln: Stadt zieht positive Bilanz

Ein Bericht der Stadt bewertet den Test insgesamt positiv: “Das Modellprojekt hat den Weg für eine intensivere Diskussion über den öffentlichen Gebetsruf und die Bedeutung der Religionsausübung von vielen tausenden Kölner Muslim*innen geebnet.” Die Testgemeinde habe alle Auflagen eingehalten. Auch Beschwerden an die Stadt gegen das Projekt hätten nach kurzer Zeit abgenommen.

Der Ruf wird auch in Zukunft an Auflagen der Stadt gebunden sein. Die Gebetsaufforderung ist freitags für fünf Minuten zwischen 12 und 15 Uhr zu hören, je nach Jahreszeit und Sonnenstand. Außerhalb des Moscheegeländes darf der Ruf 60 Dezibel und damit Gesprächslautstärke nicht überschreiten. Für mögliche Beschwerden muss eine Ansprechperson benannt sein.

Nach der Vorstellung des Projekts war zunächst eine bundesweite Debatte entstanden. Kritiker warnten vor einer unzulässigen Bevorzugung einer Minderheit. Zudem könnten konservative oder frauenfeindliche Strömungen in den Gemeinden gestärkt werden.