Jüdische Mitbürger fühlen sich seit dem Hamas-Terror deutlich unwohler an ihrem Wohnort. Die Gemeinde aber gebe Sicherheit. So das Ergebnis einer Befragung des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Ein Großteil der Jüdinnen und Juden in Deutschland fühlt sich unsicherer am eigenen Wohnort seit dem Hamas-Terrorangriff und dem darauffolgenden Krieg in Nahost. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Gemeindebarometer des Zentralrats der Juden in Deutschland hervor. Während drei Viertel sich unsicherer fühlten, bliebe die Gemeinde für die Mehrheit der gut 2.500 Befragten ein Ort der Geborgenheit. Jüdinnen und Juden stünden klar zu ihrer Identität und blieben ihrer Gemeinschaft verbunden.
“Die Bedeutung zu jüdischer Kultur und Religion schafft einen Raum der Gemeinsamkeit und Sicherheit; dazu zählt auch die Verbindung zum Staat Israel”, kommentierte Zentralratspräsident Josef Schuster die Umfrageergebnisse. Der Zentralrat fühle sich daher in seinem Weg gestärkt, sich “konsequent gegen die Dämonisierung Israels auf deutschen Straßen und das zunehmend negative Israel-Bild in der deutschen Öffentlichkeit einzusetzen”.
Das Gemeindebarometer 2024, das zweite nach fünf Jahren, basiert auf einer Umfrage des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (infas) von 2.574 Personen. Die Befragung richtete sich demnach nicht nur an Mitglieder, sondern auch an ehemalige Mitglieder jüdischer Gemeinden sowie Jüdinnen und Juden, die noch nie einer Gemeinde angehört haben.