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Umfrage: Große Mehrheit für Abschaffung von Paragraf 218

Eine Abtreibung sollte in den erste zwölf Wochen straffrei bleiben, das finden die meisten Deutschen laut eine Umfrage. Doch ändern dürfte sich vorerst nichts.

Über den Paragrafen 218 soll noch in dieser Woche der Bundestag beraten, fordert eine Gruppe Abgeordneter
Über den Paragrafen 218 soll noch in dieser Woche der Bundestag beraten, fordert eine Gruppe AbgeordneterImago / Christian Ditsch

Eine große Mehrheit der Bundesbürger (74 Prozent) fände es richtig, wenn Schwangerschaftsabbrüche künftig innerhalb der ersten zwölf Wochen ohne Einschränkungen erlaubt wären. Das hat eine Umfrage des RTL/ntv-Trendbarometers ergeben. 20 Prozent der Befragten lehnen eine solche Legalisierung dagegen ab.

Schwangerschaftsabbrüche gelten bislang laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuches in Deutschland als rechtswidrig. Tatsächlich bleiben sie in den ersten zwölf Wochen aber straffrei, wenn sich die Frau zuvor beraten lässt. Ohne Strafe bleibt ein Abbruch zudem, wenn medizinische Gründe vorliegen oder wenn er wegen einer Vergewaltigung vorgenommen wird.

Paragraf 218: Seit Jahren wird gestritten

Laut der Umfrage vertritt allerdings eine deutliche Mehrheit in allen Altersgruppen die Meinung, dass Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen grundsätzlich legal sein sollten. Auch 75 Prozent der Anhänger der evangelischen und 62 Prozent der Anhänger der katholischen Kirche sind dafür.

Ob der Paragraf 218 noch zeitgemäß ist, wird bereits seit Jahren debattiert. Nun planen Abgeordnete von SPD und Grünen einen erneuten Versuch, ihn abzuschaffen. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf wollen sie noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl im Bundestag beraten. Die Union und die katholische Kirche lehnen das Vorhaben dagegen ab.

Umfrage: Krankenkasse soll Kosten für Abtreibung übernehmen

Laut RTL/ntv-Trendbarometer finden 54 Prozent der Befragten, dass das Parlament noch vor den Neuwahlen im Februar darüber entscheiden sollte, 41 Prozent sind dagegen.

Falls Schwangerschaftsabbrüche künftig erlaubt würden, findet die Hälfte der Befragten (50 Prozent), dass die Kosten für den Abbruch von den Krankenkassen übernommen werden sollten. 45 Prozent sind nicht dieser Meinung. Bisher bezahlen Krankenkassen einen Schwangerschaftsabbruch nur dann, wenn medizinische oder kriminologische Gründe dafür vorliegen.