Online-Shopping gehört für die meisten Menschen zum Alltag. Eine Mehrheit gibt allerdings auch an, schon einmal mehr gekauft zu haben als geplant. Fachleute sehen Lücken in der Kompetenz.
Drei zum Preis von einem, zahllose Sale-Angebote oder Vergünstigungen für Neukunden: Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland traut sich nach eigenen Worten trotz dieser Fülle an Aktionen zu, reißerische Rabatte oder falsche Versprechen zu durchschauen. 78 Prozent der Befragten gaben dies in einer Umfrage an, die der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin veröffentlichte. Acht von zehn Befragten (82 Prozent) prüfen demnach die Bedingungen bei entsprechenden Aktionen genau.
Durch leichte Verfügbarkeit von Informationen und unkomplizierte Vergleichsmöglichkeiten seien Verbraucherinnen und Verbraucher heute besser in der Lage, Angebote einzuschätzen, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Der Verband äußerte sich vor dem “Safer Internet Day” am kommenden Dienstag.
Allerdings gaben zwei Drittel (66 Prozent) der Online-Shopperinnen und -Shopper zugleich an, bei Rabattaktionen schon einmal mehr gekauft zu haben als ursprünglich geplant – sowohl online als auch offline. “Ein entscheidender Punkt bei der Bewertung von Online-Angeboten und -Rabattaktionen sind die digitalen Kompetenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Diese digitalen Verbraucherkompetenzen müssen gestärkt werden”, sagte Rohleder. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) fühlt sich indes vor Ort eher zum Kauf gedrängt als im Netz.
Nur drei Prozent der Befragten gaben an, niemals online zu kaufen, wie es weiter hieß. Vier Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer tätigen sogar täglich Käufe im Netz, 28 Prozent mindestens einmal pro Woche, 36 Prozent mehrmals im Monat und 29 Prozent einmal im Monat oder seltener. – Online befragt wurden den Angaben zufolge 1.006 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, darunter 978 Personen, die online einkaufen. Die Gesamtumfrage ist laut Bitkom repräsentativ.