In der deutsche Bevölkerung ist einer Umfrage zufolge die Zustimmung für ein mögliches
Verbot der AfD gewachsen, doch bleibt die Frage strittig. 42 Prozent halten die Einleitung eines solchen Verbotsverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht für angemessen, wie der am Donnerstagabend veröffentlichte ARD-Deutschlandtrend ergab. Das seien fünf Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung im Februar.
Zugleich sank demnach im gleichen Zeitraum die Zahl der Skeptiker um fünf Prozentpunkte auf nunmehr 46 Prozent, die den von einer Gruppe von Bundestagsabgeordneten geplanten Antrag auf ein solches Verfahren ablehnen. Infratest dimap hatte für den ARD-Deutschlandtrend von Montag bis Mittwoch 1.321 Wahlberechtigte ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage erfolgte nach einem Zufallsprinzip per Telefon oder online.
Unter den Partei-Anhängern sprechen sich die Anhängerinnen und Anhänger der Grünen mit 69 Prozent und der SPD mit 58 Prozent mehrheitlich für ein Verbotsverfahren der AfD aus, wie es hieß. Unions-Anhänger sind geteilter Ansicht: Je 46 Prozent der Anhänger halten es für angemessen und nicht angemessen. Bei den Anhängern des BSW (55 Prozent) und der AfD (95 Prozent) überwiegt den Angaben zufolge die Meinung, dass ein solches Verbotsverfahren unangemessen wäre.
Mit Blick auf die Wahrnehmung der AfD in der Bevölkerung bejahen laut Umfrage vier von zehn Deutschen deren politischen Forderungen zum Thema Asyl. Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) meinten jedoch, eine starke AfD gefährdet die Demokratie und den Rechtsstaat. Dieser Aussage stimmen Anhänger von Grünen (95 Prozent), SPD (89 Prozent), Union (82 Prozent), BSW (52 Prozent) mehrheitlich zu. Unter den Anhängern der AfD waren es 13 Prozent, wie die Umfrage ergab.