Wird KI das neue Wundermittel für die Menschheit? In Deutschland gibt es laut einer Umfrage jedenfalls noch große Skepsis gegenüber der neuen Technologie. Und wer versteht überhaupt, wie sie funktioniert?
In Deutschland gibt es laut einer aktuellen Umfrage noch deutliche Vorbehalte gegen die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). So fürchten 76 Prozent der Bundesbürger, dass durch KI bereits bestehende Abhängigkeiten von Technologien verschärft würden, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München hervorgeht. 61 Prozent seien zudem der Meinung, dass auf KI-basierende Technik Menschen bald an ihrem Arbeitsplatz ersetzen werde.
Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) fürchten demnach eine Manipulation des Menschen durch KI, lediglich 17 Prozent fürchten dies nicht. Etwas gespaltener sind die Meinungen bei Vertrauen und Kontrolle: So glaubten 40 Prozent der Befragten, dass der Mensch die Kontrolle über die KI behalten werde, 29 Prozent stimmten dieser Aussage nicht zu. Dass man Empfehlungen der KI grundsätzlich vertrauen könne, meinten hingegen nur 20 Prozent, während 23 Prozent eher oder gar nicht zustimmten.
Zwar stechen laut Studienautoren die Mehrheiten bei den negativen Eigenschaften, die der KI zugewiesen werden, etwas deutlicher hervor. Jedoch seien ebenso 67 Prozent der Befragten überzeugt davon, dass KI etwa in der Medizin helfen könne, richtige Diagnosen und Therapievorschläge zu erstellen. Genau die Hälfte der Befragten denke zudem, dass KI helfen könne, Fehler zu vermeiden. Generell begreife eine knappe Mehrheit die KI eher oder eindeutig als persönliche oder gesellschaftliche Chance (37 beziehungsweise 36 Prozent), während 15 beziehungsweise 19 Prozent sie eher als persönliches oder gesellschaftliches Risiko sähen. Die jeweils Verbleibenden bewerteten sie als teils/teils.
Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge zwischen dem 3. Januar und dem 18. Februar 2023 insgesamt 2.006 Personen über 12 Jahren befragt. Sie ist Teil der Studie “Kompass: Künstliche Intelligenz und Kompetenz 2023” des Projektes Digitales Deutschland.
Darin wurde ebenfalls nach einer Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenzen gefragt, auch im Bezug auf KI. Demnach schätzt sich nur eine Minderheit von zwei Prozent als Experten auf dem Gebiet ein, 34 Prozent geben an, sie könnten zumindest erklären, wie KI funktioniert. Die Mehrheit von 56 Prozent versteht nach eigenen Angaben zumindest, was unter KI verstanden wird, acht Prozent haben jedoch keine Kenntnisse darüber.