Langsam aber sicher gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Laut einer aktuellen Studie bietet diese Tatsache auch Potenziale für das Ehrenamt. Was die “Boomer” vom gesellschaftlichen Einsatz im Ruhestand halten.
Die Mehrheit aus der Generation der Baby-Boomer ist laut einer Umfrage bereit, sich im Ruhestand ehrenamtlich zu engagieren. 60 Prozent der befragten 55- bis 65-Jährigen können sich einen gesellschaftlichen Einsatz vorstellen, wie die Körber-Stiftung am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Bevorzugte Tätigkeiten der “Boomer” lägen im Bereich Umwelt- und Naturschutz (43 Prozent) sowie Stadtteil- oder Nachbarschaftshilfe (41 Prozent). Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag der Stiftung vom Sozialforschungsinstitut aproxima durchgeführt. Es hat zwischen dem 14. und 24. Mai nach eigenen Angaben rund 1.000 Menschen telefonisch und online befragt.
Laut Stiftung stellt die fortschreitende Alterung der Gesellschaft Kommunen vor große Herausforderungen. Ehrenamtliches Engagement spiele bei deren Bewältigung eine entscheidende Rolle und trage zur Aufrechterhaltung kommunaler Versorgungsstrukturen bei. Die Einsatzbereitschaft in den geburtenstarken Jahrgängen eröffne daher neue Potenziale für Städte und Gemeinden.
Im ländlichen Raum sei der Einsatzwille der zukünftigen Rentner besonders groß. Dort plane rund ein Drittel der Befragten ein Engagement sogar fest ein.
Ebenfalls knapp ein Drittel der 55- bis 65-Jährigen engagiere sich bereits heute, vorrangig in der Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe. 84 Prozent der bereits Engagierten würden ihr Ehrenamt auch im Ruhestand fortsetzen.
Ein zentrales Anliegen der Befragten sei Flexibilität im Ehrenamt. Zwei Drittel von ihnen bevorzugten Engagements ohne regelmäßige Verpflichtungen. Laut Körber-Stiftung sind Kommunen somit gefordert, flexible Modelle für das Ehrenamt weiterzuentwickeln. Auch persönliche Ansprechpartner seien für die Befragten wichtig. Zudem bevorzuge die Generation der Baby-Boomer zur Information über ehrenamtliche Einsätze klassische Kanäle wie Gemeindeblätter (49 Prozent) oder Lokalzeitungen (46 Prozent).