Pflegebedürftige Brandenburger ab 65 Jahren der AOK erhalten im Bundesvergleich besonders viele Behandlungen etwa in Physio- und Ergotherapie. Das geht aus dem am Dienstag in Potsdam von der AOK Nordost veröffentlichten Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor.
Demnach stieg der Heilmittel-Umsatz für AOK-Versicherte mit Wohnsitz im Land Brandenburg von 2021 auf 2022 um 11,2 Prozent. Seit 2013 sei er um fast 158 Prozent gestiegen. Damit verzeichne Brandenburg bundesweit den höchsten Anstieg in den vergangenen zehn Jahren.
Obwohl nur jeder dritte über 65-jährige AOK-Versicherte in Brandenburg 2022 für mindestens einen Tag Leistungen der Pflegeversicherung bezog, entfielen mehr als 72 Prozent des Brutto-Umsatzes und mehr als 63 Prozent der Heilmittelbehandlungen für diese Altersgruppe auf Pflegebedürftige. Mit Abstand am häufigsten wurde Krankengymnastik verordnet, heißt es in dem Bericht.
Der Heilmittelumsatz für Brandenburger AOK-Versicherte lag 2022 demnach bei mehr als 108 Millionen Euro. Mehr als 61 Millionen Euro davon entfielen auf die Altersgruppe 65 plus und davon fast 45 Millionen Euro allein auf die pflegebedürftigen Versicherten. Das schließe die gesetzlich geregelten Zuzahlungen von zehn Euro pro Verordnung plus zehn Prozent der Kosten des Heilmittels ein, die Patientinnen und Patienten aus eigener Tasche zahlen.