Deutschland hat zwei neue katholische Erzbischöfe. Papst Franziskus ernannte Udo Bentz (56), seit 2015 Weihbischof in Mainz, zum Leiter des westfälischen Erzbistums Paderborn. Der neue Bamberger Erzbischof heißt Herwig Gössl (56); er ist seit 2014 Weihbischof in der bayerischen Diözese. In Paderborn leben rund 1,4 Millionen Katholiken, in Bamberg knapp 600.000. Die Personalien wurden am Samstagmittag zeitgleich in Rom, Bamberg und Paderborn bekanntgegeben.
Weihbischof Bentz wurde 2017 zusätzlich Generalvikar und damit Verwaltungschef der Diözese Mainz. Der im pfälzischen Rülzheim geborene Theologe arbeitete von 1998 bis 2002 als Sekretär des damaligen Mainzer Bischofs und Kardinals Karl Lehmann. Die Amtseinführung von Bentz ist laut Bistum am 10. März. Er folgt auf Hans-Josef Becker, der am 1. Oktober 2022 als Paderborner Erzbischof zurückgetreten war.
In einer ersten Reaktion im Paderborner Dom sagte Bentz, das Bistum Mainz habe ihn mehr als alles geprägt. “Es ist meine kirchliche Heimat mit ganz viel Herzblut.” Er gehe schweren Herzens von dort weg, komme aber mit innerer Freiheit und Offenheit nach Westfalen. Er habe wahrgenommen, wie intensiv sich das Erzbistum in seinem Zukunftsbild mit einer Perspektive für die Jahre 2030+ auseinandergesetzt habe. “Darüber will ich viel hören und lernen.” Er wolle die Erzdiözese aber auch mit ihrer dunklen Seite annehmen. “Sonst können wir keinen gemeinsamen geistlichen Weg in die Zukunft finden.”
Er fühle sich mit dem Papst eng verbunden in der gemeinsamen Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein. Dieser Weg zu einer Synodalität ermögliche es, dass das Evangelium im Heute seine Kraft entfalten kann.
Gössl leitete sein Heimatbistum übergangsweise und geräuschlos seit dem Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick am 1. November 2022. Der gebürtige Münchner wuchs in Nürnberg auf. Er gilt als gemäßigt-konservativ. Bisher wirkte er als Gemeindeseelsorger und in der Priesterausbildung, zuletzt war er vor allem für die Caritas zuständig.