Junge Menschen in Sachsen setzen offenbar auf die AfD. In einer U18-Wahlumfrage hätten 34,5 Prozent der Befragten für die im Freistaat als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei gestimmt, teilte der Kinder- und Jugendring Sachsen am Montag in Dresden als Organisator mit. Auf Platz zwei und drei kamen die CDU mit 16,2 Prozent und die Linke mit 11,8 Prozent.
Auf die SPD entfielen 8,5 Prozent der Stimmen, auf Bündnis 90/Die Grünen 5,7 Prozent und auf das BSW 4,8 Prozent. Bei der U18-Wahl konnten sich Jugendliche vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag für eine Partei entscheiden. Es wurde nur die Zweitstimme abgegeben.
In Sachsen beteiligten sich in diesem Jahr mehr als 9.000 junge Menschen an der U18-Wahl. Sie gaben ihre Stimmen in rund 150 Wahllokalen im gesamten Freistaat ab.
Der Vorsitzende des Kinder- und Jugendrings Sachsen, Vincent Drews, erklärte:
„Das Abschneiden der AfD ist natürlich besorgniserregend.“ Es zeige, dass die Ideen der Partei auch bei jungen Menschen verfangen. „An uns und alle demokratischen Akteure geht der klare Auftrag, weiterhin demokratische Werte zu fördern und für diese einzutreten“, appellierte Drews.
Wahlprognosen zufolge liefern sich die CDU und die AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Laut einer INSA-Wahlumfrage von Sonntag lag die AfD mit 32 Prozent der Wählerstimmen vor der CDU mit 30 Prozent. Wenige Tage zuvor lag allerdings die CDU bei einer Forsa-Umfrage vorn.
Der Kinder- und Jugendring Sachsen ist ein Zusammenschluss von Jugendverbänden sowie der Stadt- und Kreisjugendringe. Er setzt sich für die Mitbestimmung junger Menschen ein.