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Trier eröffnet zentralen Gedenkort für Opfer von Amokfahrt

Für blankes Entsetzen sorgte eine Amokfahrt durch das Zentrum der Unesco-Stadt Trier im Dezember 2020. Sechs Menschen starben. Am Jahrestag wird für sie eine zentrale Gedenkstätte in der Nähe der Porta Nigra eröffnet.

Vier Jahre nach der Amokfahrt in Trier wird am 1. Dezember eine zentrale Gedenkstätte für die Opfer eröffnet. Das bestätigte die Stadtverwaltung auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag. Neben dem Künstler des Denkmals, Clas Steinmann, Hinterbliebenen der Verstorbenen und Menschen, die selbst verletzt oder traumatisiert wurden, werden Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft erwartet. Musiker des Philharmonischen Orchesters der rheinland-pfälzischen Stadt wollen das Gedenken begleiten.

Am 1. Dezember 2020 fuhr der Täter mit einem Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit durch die Fußgängerzone und gezielt Menschen an. Es gab dutzende Geschädigte. Fünf Menschen starben unmittelbar an den Folgen der schweren Verletzungen, ein Mann starb später nach einer langen Krankheitsphase.

Für sie wurde nahe der Porta Nigra, dem römischen Wahrzeichen der Stadt, eine zentrale Gedenkstätte mit sechs großen Bronzestelen errichtet. An den Stellen in der Fußgängerzone, an denen die Getöteten von dem Auto erfasst wurden, wurden von dem Künstler Guy Charlier bereits dezentrale Gedenkorte geschaffen.

“Um 13.46 Uhr werden wieder für vier Minuten die Glocken des Doms läuten”, teilte die Stadt mit. Zu dieser Zeit begann die Amokfahrt durch die Innenstadt. Der Amokfahrer wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Auch werde am Jahrestag Oberbürgermeister Wolfram Leibe sprechen und eine Gedenkplakette enthüllen. Auf der Plakette stünden Informationen zum damaligen Geschehen.

Trier gilt als eine der ältesten Städte in Deutschland und begrüßt unter anderem aufgrund seiner neun Unesco-Weltkulturerbestätten zahlreiche Touristen aus aller Welt. Die Amokfahrt hatte daher sowohl bundesweit als auch international für Entsetzen gesorgt.

Als Zeichen der Anteilnahme kamen Spenden in Höhe von mehr als einer Million Euro zusammen. Über eine dafür gegründete Stiftung wird das Geld verwaltet und an Hinterbliebene oder weitere Betroffene ausgezahlt.