Lange war er krank, doch seinem Lebensende blicke er ruhig entgegen. So hat Kardinal Giovanni Battista Re an den Deutschen Paul Josef Cordes erinnert. Papst Franziskus nahm gegen Ende an der Trauerfeier teil.
Der Vatikan hat sich von dem deutschen Kardinal Paul Josef Cordes verabschiedet. Bei der Trauerfeier für den Verstorbenen am Montag im Petersdom waren zahlreiche Kardinäle und Bischöfe anwesend, darunter der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller und der Schweizer Kurt Koch. Auch Erzbischof Udo Bentz aus Cordes’ Heimatbistum Paderborn war angereist. Unter den Teilnehmern war zudem der deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch.
Kurz vor Ende des Gottesdienstes schloss sich Papst Franziskus der Trauergemeinde vor dem Kathedra-Altar an. Hinter dem aufgebahrten Sarg sitzend nahm er die Riten der “Ultima Commendatio” (Aussegnung) und “Valedictio” (Verabschiedung) vor.
Der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, erinnerte in seiner Predigt an die gesundheitlichen Probleme, wegen derer Kardinal Cordes zuletzt in einem römischen Krankenhaus behandelt wurde. Seinem Lebensende habe er dennoch ruhig entgegengeblickt. “Von deinen Gläubigen, oh Herr, wird das Leben nicht genommen, sondern verwandelt”, sagte Re. Er würdigte Cordes’ Einsatz für Jugendliche und arme Menschen. Der Kardinal habe stets an seinem Glauben an Gott, Kirche und Papst festgehalten.
Re zitierte zudem aus Cordes’ geistlichem Vermächtnis, das dieser 2021 verfasste. Darin heißt es: “Die Wahrheit des Evangeliums sowie die Gemeinschaft der Kirche gaben mir das verlässliche Geleit mit ihrer doppelten Verpflichtung zur Gottes- und Nächstenliebe. Und zunehmend erstaunte, ja ergriff mich, dass der Allmächtige in seinem Sohn von uns wirklich geliebt werden will – alldieweil wir doch schon menschliche Liebe als das Beglückendste und Erschütterndste überhaupt erleben.”
Kardinal Cordes war am Freitagmorgen im Alter von 89 Jahren in Rom gestorben. Der gebürtige Sauerländer leitete viele Jahre den für karitative Fragen zuständigen Päpstlichen Rat “Cor Unum”. Für die Weltjugendtage erarbeitete er das maßgebliche Konzept. Sie sind heute die größten katholischen Veranstaltungen weltweit.