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Trauer um Holocaust-Überlebende Eva Fahidi-Pusztai

Die Holocaust-Überlebende Eva Fahidi-Pusztai ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Fahidi hat dem Häftlingsbeirat im KZ Buchenwald und dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora angehört.

Die Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko aus der Ukraine und Eva Fahidi-Pusztai sitzen in der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald zusammen (Foto vom 12.04.2015)
Die Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko aus der Ukraine und Eva Fahidi-Pusztai sitzen in der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald zusammen (Foto vom 12.04.2015)Imago / ari

Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und das Internationale Auschwitz Komitee trauern um die ungarisch-jüdische Holocaust-Überlebende Eva Fahidi-Pusztai. Die Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald und engagierte Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte sei im Alter von 97 Jahren in Budapest verstorben, teilte die beiden Einrichtungen in Weimar und Berlin mit. Fahidi habe dem Häftlingsbeirat im KZ Buchenwald und dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora angehört.

Großes Engagement in Gedenkstättenarbeit

Mit ihr verliere die Stiftung eine enge Freundin, die die Gedenkstättenarbeit seit Jahrzehnten mit großem Engagement unterstützt habe, erklärte die Stiftung. Der Exekutiv Vizepräsident des Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, erklärte, die Überlebenden von Auschwitz dankten „mit Bewunderung und Zuneigung einer großen Frau, die dem Tod von Auschwitz ihr ganzes Leben hindurch ihre Erinnerungen, ihre Kreativität und ihre Freude am Leben entgegengestellt hat“.

Eva Fahidi wurde am 22. Oktober 1925 im ungarischen Debrecen als Tochter einer großbürgerlichen, jüdischen Holzhändler-Familie geboren. Im Juni 1944 wurde die Familie nach Auschwitz verschleppt. Später wurde Fahidi von Auschwitz in ein Nebenlager des KZ Buchenwald im hessischen Allendorf deportiert. 1945 gelang ihr die Flucht auf einem Todesmarsch und sie kehrte nach Ungarn zurück. Fast ihre gesamte Familie fiel der Schoah zum Opfer. 2012 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sei 2014 ist sie Ehrenbürgerin von Stadtallendorf in Hessen, seit 2020 von Weimar.