Am Sonntag kommender Woche (15. Oktober) wird im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim die translozierte Landsynagoge aus Allersheim (Kreis Würzburg) offiziell eingeweiht. Zum „Highlight der Museumssaison“, wie es Museumschef Herbert May im Frühjahr bereits bezeichnete, kommt viel Prominenz ins größte Freilichtmuseum Süddeutschlands: Neben dem Antisemitismusbeauftragten der Staatsregierung, Ludwig Spaenle, kommt auch der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, der Würzburger Josef Schuster.
Mittelfrankens Bezirkstagspräsident Armin Kroder (Freie Wähler) sagte im Frühjahr bereits, mit der Allersheimer Synagoge wolle man die Bedeutung des Judentums im ländlichen Franken hervorheben: „Wir stehen für ein Miteinander der verschiedenen Religionen, Kulturen – für ein Miteinander von Menschen.“ Die im Jahr 1740 errichtete Synagoge ist ein Beispiel für eine schlichte fränkische Landsynagoge, wie es vermutlich viele gab. Ihr äußeres Erscheinungsbild hat sie kaum von einem normalen Bauernhaus unterschieden. Die Synagoge war Ende 2014 transloziert, also abgebaut und ins Museum „übersiedelt“ worden.
Das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim ist eine Einrichtung des Bezirks Mittelfranken. Gegründet wurde es Ende der 1970er-Jahre und besteht aus translozierten Gebäuden aus ganz Franken, die auf dem 45 Hektar großen Museumsgelände nahe der Bad Windsheimer Altstadt wieder aufgebaut wurden. (00/3230/05.10.2023)