Ein 40-jähriger Tourist ist unter dem Verdacht festgenommen worden, wertvolle Statuen im Israel-Museum in Jerusalem beschädigt zu haben. Nach vorläufigen Ermittlungsergebnissen habe er die Tat begangen, weil die Statuen seiner Meinung nach gegen die Thora verstießen, teilte die israelische Polizei am Donnerstagabend mit. Die Ermittlungen dauern an. Es werde voraussichtlich eine Haftverlängerung beantragt.
Laut israelischen Medienberichten handelt es sich bei dem festgenommenen mutmaßlichen Täter um einen religiös gekleideten Amerikaner. Einen vergleichbaren Fall mutwilliger Zerstörung habe es in der Geschichte des Museums bisher nicht gegeben.
Es handelt sich demnach um Statuen aus römischer Zeit, die in Israel gefunden wurden, zum einen den Kopf einer Statue der Göttin Athene aus dem Tel Naharon, nördlich von Beit Shean. Die zweite Statue stammt aus der Negevwüste und zeigt eine Darstellung der Göttin Nemesis in Form eines Greifs mit dem Schicksalsrad der Göttin. Von der Polizei verbreitete Fotos zeigen erhebliche Schäden an beiden Stücken, die unterdessen ins Konservierungslabor des Museums gebracht wurden.
Im Februar war ein amerikanisch-jüdischer Tourist verhaftet worden, nachdem er auf dem Gelände der Geißelungskapelle in der Jerusalemer Altstadt eingedrungen und eine Christusstatue zerstört hatte.