Der Deutsche Tierschutzbund macht in diesem Frühjahr mit einer Fotoaktion auf das Leid der Straßenkatzen aufmerksam. Mehrere Millionen Straßenkatzen lebten derzeit in Deutschland, teilte der Tierschutzbund am Freitag in Bonn anlässlich des Weltstreunertages (4. April) mit. Die Situation verschärfe sich durch die jetzt anstehende „Kätzchenschwemme“ im Frühjahr.
„Auch in Deutschland gibt es Straßenkatzen und ihre Situation ist dramatisch. Millionen Tiere hungern, sind krank und verletzt“, sagte die Fachreferentin für Heimtiere beim Tierschutzbund, Dalia Zohni. Die Tiere lebten im Verborgenen, ihr Leben sei qualvoll und vor allem kur.
Der Verband fordert eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang. „Das Elend der Tiere, das bei unkontrollierter Vermehrung nicht in den Griff zu bekommen ist, sowie überfüllte Tierheime durch unerwünschten Katzennachwuchs sind schon lange keine lokalen, sondern deutschlandweite Tierschutzprobleme“, erklärte der Tierschutzbund. Laut einer Umfrage verzeichnet bereits die Mehrheit (71 Prozent) der befragten Tierschutzvereine steigende Straßenkatzenpopulationen.
Das Katzenleid und die wachsende Population der Straßenkatzen hätten eine Dimension erreicht, die den praktischen Katzenschutz deutschlandweit zum Kollabieren gebracht habe. Die ohnehin schon überfüllten Tierheime kümmerten sich zwar um zahlreiche Straßenkatzen, könnten aufgrund finanzieller Kapazitäten aber die Kastration und weitere Versorgung der Tiere meist nicht übernehmen.