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Tierschutzbund macht auf Leid von Straßenkatzen aufmerksam

Der Deutsche Tierschutzbund hat mehr Schutz für Katzen gefordert. Eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme sei das Leid der Millionen Straßenkatzen in Deutschland, erklärte die Organisation am Mittwoch in Bonn anlässlich des Internationalen Tags der Katze am 8. August. Auch Hauskatzen führten nicht unbedingt immer ein gutes Leben. Mehr als alle anderen Tierarten würden Katzen Opfer von Tierquälerei oder Tötungen.

Straßenkatzen lebten versteckt und zurückgezogen auf verlassenen Grundstücken, Industriegeländen oder in Schrebergärten. „Täglich müssen sie um ihr Überleben kämpfen“, erklärte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Tierschutzbund-Fachreferentin Dalia Zohni fügte hinzu: „Fast alle Tiere sind geschwächt durch Krankheiten, Parasiten, Verletzungen und Hunger. Die Chance, dass Straßenkatzen älter als nur wenige Monate werden, ist gering.“

Mit der Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“ will der Deutsche Tierschutzbund auf das bundesweite Ausmaß des Katzenelends in Deutschland aufmerksam machen. Mehr als zwei Drittel der Tierschutzvereine gaben den Angaben zufolge an, in den vergangenen zwölf Monaten mehr Katzen aufgenommen zu haben. Ein Grund seien unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzten.

Die Zahl der gehaltenen Katzen habe seit dem Haustierboom während der Corona-Epidemie massiv zugenommen, hieß es weiter: „Vermehrt geben Katzenhalter, die ihre Tiere unüberlegt angeschafft haben, diese in den Tierheimen ab oder setzen sie aus.“ Um das Leid der Straßenkatzen zu minimieren, fordert der Tierschutzbund eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen.