Der Deutsche Tierschutzbund befürchtet eine uneingeschränkte Fortsetzung von Transporten lebender Tiere in Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU). Ein Papier Portugals, das dafür werbe, habe unter den Landwirtschaftsministern der EU-Mitgliedsstaaten breite Unterstützung erhalten, erklärte der Tierschutzbund in Bonn. Lediglich fünf Länder, darunter Deutschland, hätten sich ausdrücklich dagegen und für Beschränkungen oder ein Verbot der Transporte zum Beispiel nach Ägypten oder Marokko ausgesprochen.
Sobald die EU-Außengrenzen überschritten seien, könnten die Vorschriften der Europäischen Union für Tiertransporte nicht durchgesetzt werden, erklärte der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Abgesehen davon seien alle Langstreckentransporte auf dem Land- oder Seeweg „mit immensem Leiden“ für die Tiere verbunden. Er sei „enttäuscht und entsetzt darüber, wie viele Länder die Qual von Lebewesen weiter in Kauf nehmen wollen, um wirtschaftliche Interessen zu schützen“, sagte Schröder.