Die Fotografin und Grafikerin Heike Stephan ist am Samstag mit dem Kunstpreis zur 14. Erfurter Produzentenmesse artthuer ausgezeichnet worden. Die mit 5.000 Euro verbundene Ehrung würdige ihr künstlerisches Gesamtwerk, erklärten die Messeveranstalter und die Thüringer Staatskanzlei als gemeinsame Preisstifter. In der Begründung der fünfköpfigen Jury hieß es, Heike Stephan habe als Fotografin, Grafikerin, Performerin und Organisatorin Kunstgeschichte in Deutschland mitgeschrieben.
Stephan wurde 1953 im thüringischen Blankenhain geboren. Sie arbeitete als Näherin, studierte Kunstgeschichte und Germanistik und gehörte laut der artthuer-Jury zu jenen jungen Künstlerinnen, die sich Anfang der 1980er Jahre in Erfurt und Berlin „selbstermächtigt ihren Weg in die Kunst gebahnt haben“. Grenzüberschreitende Performances und Fotoaktionen seien Zeugnis von Auseinandersetzungen mit der Lebenswirklichkeit in der DDR-Gesellschaft. Ein großes Thema bis heute spiele im Schaffen von Heike Stephan die Befreiung des Individuums aus beengten Verhältnissen.
Auf der 14. Thüringer Kunstmesse artthuer präsentierten seit Freitag drei Tage lang mehr als 150 Aussteller ihre Werke. Etwa 4.000 Gemälde, Installationen oder Grafiken vermittelten Besucherinnen und Besuchern einen umfassenden Überblick über die Kunstlandschaft im Freistaat. Seit 1998 wird die artthuer als Produzentenmesse alle zwei Jahre vom Verband Bildender Künstler Thüringen ausgerichtet.