Thüringens Landesregierung hat gemeinsam mit Landtagspräsident Thadäus König (CDU) den Mut der Vereine und Verbände gewürdigt, die Christopher Street Day (CSD)-Umzüge im Freistaat organisieren. Der CSD sei ein Fest der Freiheit und der Lebensfreude, sagte Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) am Dienstag in Erfurt bei einem Empfang im Thüringer Landtag. Zugleich seien Respekt und Schutz für queere Menschen noch nicht überall selbstverständlich.
Voigt sagte, die Gesellschaft müsse dafür Sorge tragen, dass niemand Angst vor Ausgrenzung oder Herabwürdigung haben müsse. Thüringen solle ein Land sein, in dem alle frei und offen leben können. Dass dieses Versprechen mit Leben erfüllt wird, sei denjenigen zu verdanken, die CSDs organisieren, Beratungsangebote schaffen und Kulturarbeit ermöglichen.
Landtagspräsident König erinnerte an die Anfänge des CSD als Protest gegen die Stigmatisierung von gleichgeschlechtlich orientierten Menschen in New York im Jahr 1970. Zuvor waren ihre Treffpunkte und Bars in der Christopher Street immer wieder Ziel von willkürlichen Razzien der Polizei gewesen. Homosexuelle und transsexuelle Menschen seien damals für ihre Rechte auf die Straße gegangen und hätten gegen die Behördenwillkür protestiert. Schon damals sei der Protest ein Bekenntnis zu einem Leben in Vielfalt gewesen, sagte König.
Der Protest sei heute in den Hintergrund gerückt, auch weil schon vieles erreicht wurde. Solange aber Menschen nicht in ihrem unterschiedlichen Menschensein geachtet würden, gehöre das Einstehen für die Selbstverständlichkeit queeren Lebens untrennbar zum CSD dazu.