Die Caritas in Niedersachsen warnt vor steigenden Kosten für die Bewohner und Bewohnerinnen von Pflegeheimen. Die Ursache liege in den höheren Preisen für Lebensmittel und Energie, in den um etwa 13 Prozent steigenden Gehältern und den höheren Ausbildungskosten, sagte Stefanie Holle als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der Caritas-Altenhilfe am Montag. Eine wachsende Zahl von Pflegebedürftigen könne sich keinen Heimplatz mehr leisten und sei auf Sozialhilfe angewiesen. Die Caritas fordert deshalb eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung.
Der Eigenanteil für einen Platz in einem Pflegeheim kostet derzeit den Angaben zufolge im ersten Jahr rund 2.300 Euro. Er werde sich im kommenden Jahr vermutlich auf mehr als 2.600 Euro erhöhen. Nach dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung habe die Brutto-Durchschnittsrente Ende 2022 in Niedersachsen bei 1.551 Euro gelegen. Wenn der Eigenanteil nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen aufgebracht werden könne, übernehme auf Antrag das Sozialamt die Kosten. Das Sozialamt könne sich das Geld zum Teil von den Angehörigen zurückholen.
Die Caritas fordere, der Eigenanteil müsse auf einen festen Sockelbetrag begrenzt werden, damit die Kostensteigerungen nicht weiter zulasten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen gehe, sagte Holle. Die Krankenversicherung sollte die Kosten der medizinischen Behandlung von Pflegebedürftigen in voller Höhe übernehmen. Die Ausbildungskosten sollten aus den Berechnungen für den Eigenanteil herausgenommen werden. Die Länder müssten verlässlich die Investitionskosten für die Heime übernehmen.
Die Caritas in Niedersachsen vertritt nach eigenen Angaben die Caritasverbände für Oldenburg, Hildesheim und Osnabrück. In 91 stationären Einrichtungen und 56 ambulanten Pflegediensten arbeiten rund 9.300 Pflegekräfte.