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Terre des Femmes unterstützt Antrag zu Sexkaufverbot

Prostitution ist aus Sicht der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes eine Form von Gewalt gegen Frauen. Dass erstmalig ein Sexkaufverbot im Bundestag debattiert wird, sei historisch.

Ein Sexkaufverbot sei laut TDF der einzige Weg, um Schutz und Rechte von Prostituierten zu gewährleisten (Archivbild)
Ein Sexkaufverbot sei laut TDF der einzige Weg, um Schutz und Rechte von Prostituierten zu gewährleisten (Archivbild)Imago / VWPics

Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes (TDF) begrüßt einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zur Einführung eines Sexkaufverbots. Dieser enthalte Forderungen, die die Organisation seit langem fordere, teilte TDF in Berlin mit. Das Sexkaufverbot “endlich” im Deutschen Bundestag zu debattieren, bezeichnete TDF als einen historischen Schritt.

Der Vorstoß der Unionsfraktion sei der einzige Weg, um den Schutz und die Rechte von Prostituierten zu gewährleisten, sagte TDF-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle. Zu viele Prostituierte in Deutschland seien von Gewalt betroffen, würden erpresst, ausgebeutet, misshandelt oder getötet. Diese Frauen würden vom deutschen Staat im Stich gelassen.

Sexkaufverbot in einigen EU-Ländern bereits in Kraft

In fünf anderen europäischen Ländern ist ein Sexkaufverbot bereits in die Praxis umgesetzt, zunächst in Schweden, Norwegen und Island, weswegen auch vom Nordischen Modell gesprochen wird. Im Bundestag gibt es seit mehr als vier Jahren einen Arbeitskreis, der sich für die Einführung des Nordischen Modells in Deutschland einsetzt. Dieses verbietet den Sexkauf; aber nicht die Prostituierten werden kriminalisiert, sondern die Freier bestraft. Zudem werden Ausstiegsangebote geschaffen und bereits Schüler zum Thema aufgeklärt.

 

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Das Europäische Parlament hatte jüngst seinen Mitgliedsländern empfohlen, das Nordische Modell einzuführen. Und auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fordert von der Bundesregierung, mit Bezug auf Prostitution mehr in Sachen Menschenhandel zu unternehmen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich im November bei einer Regierungsbefragung offen für ein Sexkaufverbot gezeigt.