Eine wissenschaftliche Tagung in Eisleben nimmt ab Donnerstag den Deutschen Bauernkrieg vor 500 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt in den Blick. Wie die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt mit Sitz in Wittenberg mitteilte, sind die damaligen Unruhen zwischen Unstrut und Elbe bisher wenig beachtet. Zudem sollen wirkmächtige Akteure wie der Reformator Thomas Müntzer (um 1489-1525), die archäologischen Spuren des Aufstandes sowie die spätere Rezeption der Ereignisse im Mittelpunkt der Tagung stehen.
Neben exemplarischen Blicken auf einzelne Regionen werden auch vom Bauernkrieg besonders betroffene Klöster und Städte in den Fokus genommen, sagte der Direktor der Luthergedenkstätten, Thomas Müller, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ebenso gehe es um neue Erkenntnisse zu Müntzer, der als radikaler Reformator gilt. Obwohl er schon lange im Fokus der historischen Forschung stehe, gebe es neue Ergebnisse etwa über seine Verbindung zur Stadt Allstedt, wo Müntzer im Juli 1524 seine bekannte „Fürstenpredigt“ gegen die Willkür der geistlichen und weltlichen Obrigkeit hielt.
Die Tagung unter dem Titel „Bauernkrieg zwischen Unstrut und Elbe“ wird den Angaben zufolge von den Luthergedenkstätten gemeinsam mit der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt veranstaltet. Sie findet anlässlich des 500. Jahrestages der Bauernaufstände statt, den Sachsen-Anhalt in diesem und im kommenden Jahr mit einer Landesausstellung unter dem Titel „Gerechtigkeyt 1525“ würdigt. Insbesondere die Region Mansfeld-Südharz zählte zu den regionalen Zentren der Unruhen.