Unter dem Titel „Bauernkrieg zwischen Unstrut und Elbe“ wird es bei einer Tagung am 14. und 15. November in Eisleben um die Bauernaufstände im 16. Jahrhundert im heutigen Sachsen-Anhalt gehen. Dabei würden neue wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Freitag in Wittenberg mit.
Auch im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts sei es in der Zeit des Bauernkriegs zwischen 1524 und 1525 zu Protesten in den Städten und Dörfern, zu Bilderstürmen und Angriffen auf Klöster gekommen, hieß es. Die Aufständischen hätten ihre Forderungen schriftlich festgehalten, Bischöfe und Grafen hätten mit ihnen verhandelt. Ein Teil des Adels habe zu gewaltsamen Gegenmaßnahmen gegriffen, ein anderer Teil habe sich an den Unruhen beteiligt.
Als einflussreicher Prediger sei auch der Reformator Thomas Müntzer (1489-1525) dafür verantwortlich gewesen, dass Menschen aus der Region nach Thüringen gingen und an der Schlacht bei Frankenhausen teilnahmen. Vor diesem Hintergrund werden bei der Tagung die Ereignisse in den Hochstiften und Städten, im Gebiet der ernestinischen Herzogtümer, im Mansfelder Bergbaugebiet und in einzelnen Klöstern untersucht. Im Fokus stehen ferner die archäologischen Spuren des Aufstandes sowie die spätere Rezeption.
Die Tagung wird von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt veranstaltet. Dazu erwartet werden neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Vertreter der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt.