Text und Foto von Heinz-Joachim Lohmann
Samstag, der 19.07.
Die Zeit am Meer dient der Entspannung und der inhaltlichen Diskussion. Baden im Mittelmeer, Besuch von Akko, dem alten Standort der Kreuzfahrer und des Templerordens, geprägt von mächtigen Festungsmauern und einer großen Moschee. Um das alte Zentrum herum ist die Stadt schnell gewachsen, in der rechteckigen zwei- bis dreistöckigen Betonbauweise, die hier die meisten Ortschaften kennzeichnet. Der Urzustand des Landes ist trocken und staubig. Überall, wo künstliche Bewässerung existiert, grünt und blüht es.
Der Grundkonflikt dreht sich um das Land. „Wir befinden uns im Zustand der Okkupation“, meint Benan. „Sie müssen akzeptieren, dass das Land uns gehörte“, sagt Besan. Die jüdischen Teilnehmer argumentieren weder mit Abraham noch mit Mose und Josua, sondern konstatieren, dass der Blick in die Geschichte nichts löst. „Willst Du, dass wir von hier verschwinden?“, fragt Amir Benan. Benan schweigt ein wenig verlegen. Ax erinnert an die Zeit in Südafrika nach 1990. Friedliches Zusammenleben stand an erster Stelle. Zuerst mussten die Bedingungen geschaffen werden, alles andere war später zu verhandeln. Dazu gehörte auch die wichtige Frage nach dem Umgang mit Landbesitz.
Mostafa vertritt die Meinung, dass ihm die Frage nach dem Land egal sei. Für ihn entscheidend seien gleiche Rechte für den arabischen Teil der Bevölkerung. Noor erzählt, dass bei Auslandsreisen ihr Gepäck regelmäßig doppelt kontrolliert werde. Mit ständigem Misstrauen zu leben, sei deprimierend, nicht die gleichen Chancen zu haben demütigend.
Mostafa stellt fest, dass in Medien und Filmen Araber stets als Terroristen dargestellt werden, dies aber in keiner Weise der Wirklichkeit entspricht. Die Mehrheit der arabischen Menschen habe keine Sympathien für Terroristen.
Die Ereignisse im Gazastreifen betreffen alle Israelis. Verwandte und Freunde der Arabischen leben und leiden dort, Angehörige der Jüdischen sind als Soldaten im Einsatz. Eine Teilnehmerin meint, dass Fatah und Hamas auch unter der arabischen Bevölkerung weitgehend als korrupt und unfähig gelten, aber ständiger militärischer Druck durch die israelische Regierung auch keine Lösung sei.