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Syrischer Erzbischof: Christen leben in großer Angst

Er ist selbst fünf Monate lang von Islamisten gefangen gehalten worden: Der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Mourad spricht über die aktuelle Lage in seinem Land. Er glaubt weiter an ein friedliches Miteinander.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes leben die Christen in Syrien nach Worten eines ranghohen Geistlichen in großer Angst. Ihr Bild von den islamistischen Milizen sei von Angst und Gewalt geprägt, sagte der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Mourad in einem am Donnerstag veröffentlichten Podcast des Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg und des Ludwig-Windthorst-Hauses in Lingen. Dennoch sei es wichtig, einen positiven Blick zu bewahren und offen zu sein, um zu einem friedlichen Zusammenleben zu kommen.

Mourad ist seit 2023 Erzbischof der westsyrischen Stadt Homs. 2015 wurde er von Islamisten entführt und fünf Monate lang gefangen gehalten.

Mourad sagte, er habe große Hoffnungen, dass Christen und Muslime friedlich zusammenleben und Syrien gemeinsam wieder aufbauen könnten. Es gelte, Konflikte bei Seite zu lassen und sich auf den Frieden zu konzentrieren.

Die syrischen Christen hoffen nach Worten des Erzbischofs darauf, dass sie in Frieden Weihnachten feiern können. Dafür werde momentan intensiv gebetet. Auch hofften und beteten sie, dass die israelischen Angriffe auf Ziele in Syrien enden würden.