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Syrien-Konferenz bleibt unter den Erwartungen

Brüssel – Bei der Brüsseler Geberkonferenz für die Opfer des Syrien-Konfliktes sind 4,4 Milliarden US-Dollar (rund 3,6 Milliarden Euro) für 2018 zusammengekommen – deutlich weniger als von der EU erhofft. Das Ergebnis gab EU-Hilfskommissar Christos Stylianides zum Abschluss des von EU und Vereinten Nationen veranstalteten Treffens bekannt. Für „nächstes Jahr und darüber hinaus“ gebe es Zusagen von 3,4 Milliarden US-Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro), so Stylianides. Bei der ersten Brüsseler Syrien-Konferenz im April 2017 sicherte die internationale Gemeinschaft umgerechnet 5,6 Milliarden Euro für 2017 sowie 3,5 Milliarden Euro für 2018 bis 2020 zu.

Deutschland trägt einen Löwenanteil an den neuen Zusagen. Die Bundesregierung werde für 2018 und die Folgejahre eine Milliarde Euro zusätzlicher Mittel zur Verfügung stellen, kündigte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) in Brüssel an. Zusammen mit Zusagen aus den Vorjahren belaufe sich die Summe auf 1,7 Milliarden Euro. „Allein in Syrien sind nach wie vor mehr als 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Millionen, die in die Türkei, nach Jordanien und Libanon geflohen sind, brauchen weiter Unterstützung und Zukunftsperspektiven in ihrer Heimatregion“, erklärte Maas.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini versprach zusätzliche 560 Millionen Euro aus dem EU-Budget für 2019 und bekräftigte eine frühere Zusage derselben Höhe für das laufende Jahr. 

Ein Bündnis aus neun Nichtregierungsorganisationen übte Kritik. „Diese Konferenz ging nicht einmal annähernd weit genug, um den Millionen bedürftigen Syrern adäquate Hilfe bereitzustellen“, hieß es in einer unter anderen von Care, World Vision und Save the Children unterzeichneten Erklärung.    epd/UK