Die Präsidentin der württembergischen evangelischen Landessynode, Sabine Foth, sieht im Scheitern eines Gesetzes für die Trauung für gleichgeschlechtliche Paare das größte Misslingen des Kirchenparlaments in ihrer sechsjährigen Amtszeit. Ein entsprechender Gesetzentwurf fand im Oktober nicht die nötige Zweidrittelmehrheit im Kirchenparlament. Das Gesetz sei gescheitert, obwohl eine Mehrheit der Synodalen dafür gewesen sei, sagte Foth dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ich persönlich finde das sehr schade“, erklärte die Juristin.
Als Erfolg ihrer Amtszeit wertet sie das gemeinsam beschlossene Klimaschutzgesetz. Positiv sei auch der große Einsparbeschluss gewesen. Dieser sei ohne harte Auseinandersetzungen und Lobbyismus gelungen. Generell sei die Atmosphäre im Kirchenparlament harmonischer gewesen als in der vorangegangenen Synode. „Wir sind keine Kuschelsynode, im Gegenteil“, betonte Foth. Trotz harter Debatten habe man aber im Miteinander entscheiden können.
Foth sprach sich zudem für ein höheres Tempo bei der anvisierten Fusion der württembergischen mit der badischen Landeskirche aus. In der kommenden Legislaturperiode sollte das Thema vorangetrieben werden. Es sei sinnvoll, in einem Bundesland nicht zwei evangelische Kirchen zu haben.
Angesichts sinkender Mitgliederzahlen warnte Foth vor Mutlosigkeit. Man müsse überlegen, wie die Kirche die Situation bewältigen könne. Als Beispiel nannte sie das Strukturerprobungsgesetz. Dieses erlaube es Gemeinden, neue Wege zu gehen und innovative Leitungsmodelle zu erproben.
Foth kandidiert bei der Synodalwahl am 1. Advent erneut. Sollte sie gewählt werden, schließt sie auch eine weitere Kandidatur für den Vorsitz in der Synode nicht aus. Sie habe dieses Amt mit großer Freude wahrgenommen. (3008/23.11.2025)