Die Zisterzienser-Mönche von Neuzelle feiern am Samstag ein “Fest des Dankes” auf dem Gelände des zukünftigen Klosters Maria Friedenshort im nahen Treppeln. Damit verbunden ist eine symbolische Schlüsselübergabe, mit der der vollzogene Kauf des Grundstücks zwischen der staatlichen Stiftung Stift Neuzelle und der Mönchsgemeinschaft gefeiert werden soll, wie Kloster und Brandenburgs Kulturministerium ankündigten.
Die österreichische Zisterzienser-Abtei Heiligenkreuz hatte 2018 sechs “Gründermönche” ausgesandt, die im September 2018 auf Initiative des Bischofs von Görlitz, Wolfgang Ipolt, das Priorat Neuzelle gründeten. Das Land Brandenburg stimmte 2021 dem Verkauf des ehemaligen Forsthauses Treppeln mit knapp 75 Hektar Wald an die Mönche zum Zweck eines Klosterneubaus zu. Denn die Bauten der historischen Klosteranlage werden weitgehend von der Stiftung Stift Neuzelle genutzt. Das Gelände für den Neubau liegt mehrere Kilometer westlich von Neuzelle und ist Teil der Ländereien des früheren Klosters. Der Klosterneubau wird von der mexikanischen Architektin Tatiana Bilbao geplant.
Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen in Europa und das nördlichste Beispiel des böhmischen Barocks. Das Kloster wurde 1268 von Heinrich dem Erlauchten, Markgraf von Meißen, gegründet. Im Jahr 1817 wurde es säkularisiert und der Klosterbesitz in ein preußisch-staatliches Stift Neuzelle überführt, das bis 1955 als Forst- und Domänenverwaltung weiter bestand und danach verstaatlicht wurde. Um die Klosteranlage wiederzubeleben, wurde 1996 die Stiftung Stift Neuzelle gegründet. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden Angaben zufolge mehr als 50 Millionen Euro in die Gesamtanlage investiert.