Der Südwestrundfunk (SWR) hat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 ein Defizit von rund 33 Millionen Euro verbucht. Der Einnahmenseite mit rund 2,66 Milliarden Euro standen 2024 Ausgaben von 2,68 Milliarden Euro gegenüber, wie der Sender am Freitag in Stuttgart nach der Sitzung des SWR-Rundfunkrats mitteilte. Im Jahr davor hatte der SWR in seiner Jahresbilanz noch ein Plus von fast 50 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Erträge aus den Rundfunkbeiträgen bezifferte der SWR für 2024 auf 1,55 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen sie den Angaben zufolge rund 1,6 Milliarden Euro.
Das Eigenkapital lag laut dem Sender zum Bilanzstichtag 31.12.2024 bei rund 217,3 Millionen Euro. Die Zahlungsfähigkeit des SWR sei im Berichtsjahr mit einem frei verfügbaren Finanzmittelfonds im Umlaufvermögen von 211,8 Millionen Euro jederzeit gegeben gewesen, hieß es. Er habe keine Finanzierungs- und Liquiditätsprobleme gehabt.
SWR-Intendant Kai Gniffke sprach von einem herausfordernden Jahr 2024, sowohl für die Gesellschaft als auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Wirtschaftliche und politische Krisen, der rasant fortschreitende Wandel der Medienlandschaft und der anhaltende Druck auf traditionelle Institutionen schaffen eine Zeit, die von Umbruch und von großen Fragen geprägt ist“, betonte er. Gerade in solchen Phasen aber seien die öffentlich-rechtlichen Sender gefragt. „Es ist unser Auftrag, für die Menschen da zu sein – ihnen Orientierung zu geben, sie zu informieren, zu bilden, zu unterhalten und ihnen ein Stück Heimat zu bieten, auch in einer immer digitaler werdenden Welt“, sagte Gniffke.
Im September 2025 wird voraussichtlich ein neuer SWR-Staatsvertrag in Kraft treten. Danach soll es unter anderem ab Anfang 2027 beim Hörfunk nur noch je ein Landesprogramm für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geben, außerdem noch bis zu vier Programme, die über unterschiedliche Übertragungswege verbreitet werden können. Möglich sind zusätzlich zwei ausschließlich online verbreitete Programme. Dem müssen die Länderparlamente noch zustimmen.
Die Bundesländer haben sich im Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk darauf verständigt, die Zahl der ARD-Hörfunkprogramme zu verringern. Der Reformstaatsvertrag soll nach den Plänen der Länder im Dezember dieses Jahres in Kraft treten.