Der Südwestrundfunk (SWR) hat am Dienstag auf einen offenen Brief des PEN-Zentrums Deutschland reagiert. Von einer Reduktion von Kulturthemen oder gar einem Kahlschlag sei keineswegs die Rede, betonte eine Sprecherin des SWR gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der SWR bekenne sich zur Kultur „mit einem Versprechen für die Zukunft“.
Der SWR arbeite daran, für Kulturthemen die richtigen Formate und Ausspielwege zu finden. Wenn das lineare Programmschema angepasst werde, könne ein Thema stattdessen in ein digitales Format wechseln, etwa in eine Podcastreihe oder eine Reel-Serie bei Instagram. Dies sei eine Umschichtung von Geld und Kraft, aber keine Streichung. Angesichts des rasanten Wandels im Mediennutzungsverhalten bedeute es „eine Stärkung vielfältiger Perspektiven“.
Der Sender wolle mit Kulturthemen auch Menschen erreichen, die hauptsächlich auf digitalen Plattformen unterwegs seien. Im Zeitalter von Podcasts und Streaming wollten viele Menschen mehrteilige Wortbeiträge, etwa Lesungen, nach ihrem eigenen Zeitplan nutzen, anstatt jeden Tag zur selben Zeit das Radio einzuschalten. „Dafür ist dann die ARD Audiothek die richtige Heimat“, so die Sprecherin. Selbstverständlich werde es im SWR auch weiterhin Literaturrezensionen geben.
Den offenen Brief des Schriftstellerverbandes PEN hatten 15 Autorinnen und Autoren unterzeichnet. Sie hatten die Streichung von Kultur- und Literatursendungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern kritisiert. Unter anderem hatten sie dem ARD-Vorsitzenden und SWR-Intendanten Kai Gniffke vorgeworfen, im SWR Kultursendungen, Kritiken und Lesungen zu streichen. (0279/06.02.2024)