Deutschlands größter evangelischer Friedhof, der Südwestkirchhof in Stahnsdorf, lädt 2024 wieder zu mehr als 100 Führungen über das Kulturdenkmal ein. Auftakt ist am Montag der traditionelle Neujahrsspaziergang, teilte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt mit. Der Neujahrsspaziergang führe vorbei an Grabmalkunst des 19. und 20. Jahrhunderts und an Gräbern bedeutender Persönlichkeiten wie denen des Künstlers Heinrich Zille (1858-1929), des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931) und des Entertainers Dieter Thomas Heck (1937-2018).
2024 stünden auch wieder Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen an Sommerabenden auf dem Programm, hieß es. Auch Führungen zur Tier- und Pflanzenwelt sowie für Kinder und Jugendliche würden angeboten. Alle Einnahmen aus den Veranstaltungen kommen den Angaben zufolge den Denkmalprojekten auf dem Friedhof zugute.
Der Südwestkirchhof am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow wurde 1909 als Begräbnisstätte mehrerer Berliner Kirchengemeinden eröffnet. Der mehr als 200 Hektar große Friedhof steht unter Denkmalschutz und ist nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf die zweitgrößte Begräbnisstätte in Deutschland.
Auf dem Südwestkirchhof sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter der Künstler Lovis Corinth (1858-1925), der Komponist Engelbert Humperdinck (1854-1921), der Schauspieler Manfred Krug (1937-2016) und die Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron (1922-2022). Der Friedhof gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.