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Südafrikanische Frauen enttäuscht von Papst Franziskus

Nicht nur Europäer zeigen sich zu Beginn der Weltsynode desillusioniert: Eine Theologin aus Südafrika bemängelt fehlende Transparenz in der Frauenfrage. Ihre Befürchtung: Der Papst hat schon entschieden.

Südafrikanische Frauen haben sich zu Beginn der Weltsynode in Rom frustriert über die Kirche und den Papst geäußert. Die Theologin Annemarie Paulin-Campbell (Johannesburg) sagte dem US-amerikanischen “America Magazine” (Donnerstag), Papst Franziskus scheine in der Frage der Frauenweihe bereits eine Entscheidung getroffen zu haben.

Weiter sagte Paulin-Campbell, es habe 2016 und 2020 zwei vatikanische Kommissionen zum Diakonat der Frau gegeben, doch deren Berichte seien nicht veröffentlicht worden. “Wo ist die Transparenz dabei?”, fragte sie. Es sei schwer zu erkennen, ob das nicht nur ein bevormundender Versuch gewesen sei, Frauen zu befrieden.

Die Theologin beschrieb “ein tiefes Gefühl der Desillusionierung” darüber, dass die Kirche einerseits eine synodale, zuhörende Kirche sein wolle, andererseits aber das Thema Diakonat für Frauen vom Tisch nehme.

Schwester Cathy Murugan (Durban) sagte dem “America Magazine”: “Ich bin enttäuscht von Franziskus, weil ich glaubte, dass es bei der Synode darum ging, über zuvor ‘unerwünschte Themen’ zu diskutieren.” Weiter erklärte sie, sie glaube nicht, dass Gottes Ruf selektiv und nachteilig sei. Sie ergänzte, indem sie Frauen davon ausschließe, vollständig auf Gottes Ruf zu antworten, tue die Kirche ihnen Gewalt an.

Theologin Nontando Hadebe erläuterte dem “America Magazine”, die Gleichstellung der Frauen sei für Afrika von zentraler Bedeutung: “Afrika führt die Welt mit der höchsten Anzahl weiblicher Parlamentarier an. In Ruanda zum Beispiel sind 60 Prozent Frauen.” In Sachen Frauenbeteiligung bleibe die Kirche so hinter dem gesellschaftlichen Standard zurück.