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Suchthilfestatistik: Alkohol bleibt größtes Problem

Probleme mit Alkohol und Cannabis sind auch 2023 große Themen in den Suchtberatungsstellen im Südwesten gewesen. Wobei Alkoholiker mit 12.500 Betroffenen weiterhin die größte Gruppe ausmachen. Diese seien überwiegend männlich und durchschnittlich 46 Jahre alt. „Bei Betrachtung der langjährigen Entwicklung geht die Hauptdiagnose der Alkoholabhängigkeit aber zurück“, teilte die Landesstelle für Suchtfragen der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg am Mittwoch in Stuttgart mit. Insgesamt führten die Mitarbeiter in den Beratungsstellen mehr als 63.000 Betreuungsprozesse durch.

Mehr als 5.500 der Betroffenen hatten den Angaben zufolge Probleme mit Cannabis. „Auch sie sind überwiegend männlich und im Durchschnitt 26 Jahre alt“, heißt es in der Suchthilfestatistik. Als besorgniserregend sieht die Vorsitzende der Landesstelle für Suchtfragen, Dorothea Aschke, den Rückgang der Frühinterventionsprogramme zu Cannabis in den vergangenen fünf Jahren. „Wenn man bedenkt, dass über ein Drittel der Problemkonsument:innen bereits vor dem 14. Lebensjahr gekifft haben, ist das Anlass zu größter Sorge“, sagte Aschke. Gemeinsam mit Lehrkräften, Polizisten und Mitarbeitenden der Jugendhilfe müsse es gelingen, Jugendliche früher zu erreichen. Auch bei der Glücksspielsucht müsse die Prävention und Beratung besser ausgebaut werden.

Positiv sei, dass über alle Diagnosen hinweg bei über der Hälfte der Betreuten eine Verbesserung der Problematik zu beobachten sei. „67 Prozent der Klienten beenden ihre Betreuung planmäßig“, heißt es weiter. (2448/30.10.2024)