Das Netzwerk „Sucht.Hamburg“ warnt vor Online-Glückssspielen. „Viele, die sich darauf einlassen, kommen nur schwer wieder davon los. Das liegt auch daran, dass Online-Casinos rund um die Uhr geöffnet sind“, sagt Christiane Lieb, Geschäftsführerin von „Sucht.Hamburg“, anlässlich des diesjährigen Aktionstags Glücksspielsucht (Mittwoch) laut Mitteilung. Vom Smartphone oder Tablet aus lasse sich zudem auch von unterwegs aus spielen. Je früher jemand erkenne, dass die Kontrolle über das Spielen verloren geht, desto besser. Auf der Website „Automatisch Verloren“ (www.automatisch-verloren.de) finden Interessierte einen Überblick zu Hilfsangeboten in Hamburg sowie Selbsttests zur Einschätzung des eigenen Spielverhaltens.
Christiane Lieb warnt: „Schneller als viele glauben, geht der Überblick über Einsätze und Verluste verloren – und das Spielverhalten gerät außer Kontrolle.“ Oft hätten bereits junge Menschen aufgrund ihrer Glücksspielsucht finanzielle Schwierigkeiten. „Viele von ihnen spielen dennoch weiter, manchmal sogar mit gesteigerter Intensität, in der verzweifelten Hoffnung, mit einem größeren Gewinn ihre Verluste wieder auszugleichen. Dazu kommt es in der Regel nicht und sie geraten weiter in einen Abwärtsstrudel.“ Auch dann sei es aber noch möglich, das Ruder herumzureißen, vor allem mit Hilfe professioneller Unterstützung.
Der Selbsttest umfasst ein gutes Dutzend Fragen wie „Haben Sie bei Sportwetten jemals mehr Geld eingesetzt, als Sie sich leisten konnten zu verlieren?“ oder „Haben Sie jemals gegenüber Menschen, die Ihnen wichtig sind oder waren, über das Ausmaß Ihres Wettens lügen müssen?“. Jede Frage ist durch Klick auf „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten, danach folgt der Klick auf „Ergebnis anzeigen“, woraufhin die Person, die den Test absolviert hat, angezeigt bekommt, ob und wie stark suchtgefährdet sie ist. Dabei gilt: Je größer die Zahl der mit „Ja“ beantworteten Fragen, desto höher ist die angezeigte Punktzahl und damit das Risiko, suchtgefährdet oder bereits glücksspielsüchtig zu sein. Betroffene sollten sich umgehend an eines der auf der Website gelisteten Hilfsangebote wenden.
Laut „Sucht.Hamburg“ hat mehr als jede oder jeder dritte Erwachsene in Deutschland sich in den vergangenen zwölf Monaten an einem Glücksspiel beteiligt. Etwa die Hälfte dieser Menschen habe Erfahrungen mit Online-Glücksspielen. „Automatisch Verloren“ ist ein gemeinsames Projekt der Hamburger Sozialbehörde und von „Sucht.Hamburg“.