Ein eigenes Trampolin im heimischen Garten: Das finden viele Kinder toll. Der Freizeitsport hat aber ein hohes Verletzungsrisiko – besonders für Kleinkinder, wie Statistiken zeigen. Experten warnen vor Gefahren.
Auf dem Garten-Trampolin bis fast in den Himmel hüpfen: Das birgt das Springen für Kinder ein hohes Verletzungsrisiko, erklärte die Stiftung Kindergesundheit am Dienstag in München. “Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es, dass Eltern ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt auf dem Trampolin springen lassen und sicherstellen, dass alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind”, betonte der Vorsitzende der Stiftung Kindergesundheit, Berthold Koletzko.
Laut Deutscher Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie hat die Zahl der Unfälle im Zusammenhang mit Trampolinen und Hüpfburgen in den vergangenen 15 Jahren stark zugenommen. Typische Verletzungen, die beim Trampolinspringen auftreten, sind Prellungen, Verstauchungen sowie Knochenbrüche an Armen und Beinen, Wirbelsäulenverletzungen und Ermüdungsbrüche. Auch kann es zu Gehirnerschütterungen oder Schleudertraumata kommen. Operationen sind demnach bei Verletzungen im Zusammenhang mit dem Trampolinspringen doppelt so häufig wie bei anderen Kinderaktivitäten.
Besonders die motorischen Fähigkeiten und die Knochenstruktur von Kindern unter sechs Jahren seien für die Belastungen des Trampolinspringens noch nicht ausgelegt, hieß es weiter. Laut einer Untersuchung des Robert Koch Instituts aus dem Jahr 2016 ist das Trampolin bei Drei- bis Sechsjährigen die häufigste Unfallursache mit Sportgeräten. Vorschulkinder sollten daher nicht auf Trampolinen springen, empfehlen die Experten.
Studien belegen auch, dass schwere Verletzungen häufiger auftreten, wenn mehrere Kinder gleichzeitig springen, ohne dass sie von Erwachsenen beaufsichtigt werden. Besonders gefährlich ist demnach das gemeinsame Springen von Kindern unterschiedlichen Gewichts. Hier erhöhe sich das Verletzungsrisiko um das 14-fache. Durch den Katapulteffekt könne das leichtere Kind unkontrolliert meterhoch in die Luft geschleudert werden und ungünstig landen.
Beim Kauf eines Trampolins sollten Eltern auf eine stabile Rahmenkonstruktion und geeignete, belastungsfähige Federn achten, empfiehlt die Stiftung. CE-Kennzeichnung und GS-Zeichen stehen für geprüfte Sicherheit. Regelmäßige Überprüfungen und Wartungen des Trampolins seien zudem unerlässlich.