Deutschlands Schüler sind müde und ausgelaugt: Eine DAK-Studie zeigt alarmierende Zahlen zur Belastung junger Menschen. Experten fordern Konsequenzen.
Viele Schüler in Deutschland fühlen sich einer aktuellen Studie zufolge erschöpft. Unter Schulkindern der Klassen fünf bis zehn sind es fast zwei Drittel, wie aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten “DAK-Präventionsradar” der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervorgeht. Fast ein Drittel der Schulkinder hat demnach mehrmals pro Woche Schlafprobleme und etwa ein Sechstel Kopfschmerzen.
17 Prozent der jungen Menschen sind traurig oder zeigen andere depressive Symptome. Unter jugendlichen Mädchen aus armen Familien sind es sogar 43 Prozent. Mit 27 Prozent sind Mädchen insgesamt fast viermal so häufig von depressiven Symptomen wie Niedergeschlagenheit und häufigem Weinen betroffen wie Jungs. Der Wert liegt aktuell sogar etwas höher als während der Corona-Pandemie.
“Es ist erschreckend, wie stark junge Menschen psychisch belastet sind”, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm zu den Ergebnissen. 84 Prozent der Mädchen und Jungen verfügen laut der Studie über keine ausreichende Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten. Daher bestehe dringender Handlungsbedarf, so Storm. “Um unsere Kinder zu stärken und zu schützen, ist Schule ein wichtiger Ort.” Nötig sei ein Schulfach Gesundheit und Prävention. Kinder und Jugendliche mit höherer Gesundheitskompetenz seien seltener von Problemen betroffen.
Für die bundesweite Studie wurden zwischen November 2024 und Februar 2025 rund 26.500 Schülerinnen und Schüler an 116 Schulen zu Gesundheitswissen, Verhalten, psychischer Belastung und sozialen Faktoren befragt.