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Studie: Wohnungsmangel ist größtes Infrastrukturproblem

Der Wohnungsmangel ist einer aktuellen Ipsos-Studie zufolge derzeit das größte Infrastrukturproblem in Deutschland. Nur rund jeder sechste Bundesbürger (17 Prozent) bewerte die Verfügbarkeit von neuen Wohnungen und Häusern in Deutschland als ziemlich oder sehr gut, teilte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos am Dienstag in Hamburg unter Bezug auf eine Studie mit, die in Zusammenarbeit mit der Global Infrastructure Investor Association in 31 Ländern durchgeführt wurde. Lediglich in Irland (16 Prozent) werde das Wohnraumangebot noch etwas schlechter bewertet, hieß es.

Nur jeder dritte Bundesbürger (33 Prozent) sei mit der Infrastruktur in Deutschland zufrieden, fast ebenso viele (31 Prozent) seien unzufrieden, informierte Ipsos. Damit schneide Deutschland im internationalen Vergleich eher schlecht ab. Besonders schlecht würden in Deutschland auch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und die Qualität des Eisenbahnverkehrs bewertet.

Bei der Digitalisierung sei Deutschland im weltweiten Vergleich sogar das Schlusslicht. Nicht einmal jeder dritte Deutsche (32 Prozent) halte die digitale Infrastruktur im eigenen Land für gut. Hingegen hätten weltweit 58 Prozent der Befragten gesagt, dass ihr Land über ausreichend schnelles und leistungsstarkes Breitbandinternet und Glasfasernetzwerke verfüge. In Singapur (81 Prozent) und den Niederlanden (75 Prozent) sei der Anteil der Zufriedenen sogar noch deutlich höher.

Danach gefragt, in welche Infrastrukturbereiche in Deutschland vorrangig investiert werden sollte, würden am häufigsten die Verfügbarkeit neuer Wohnungen und Häuser (49 Prozent), die Eisenbahn (40 Prozent) und die digitale Infrastruktur (36 Prozent) genannt. Es folgten die Infrastruktur zur Solarenergieerzeugung (33 Prozent), Fahrradwege (31 Prozent) und Windenergie (30 Prozent).

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos-Studie „Global Infrastructure Index 2023“. Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 26. Mai und dem 9. Juni 2023 insgesamt 22.816 Personen aus 31 Ländern interviewt.