Die Neuvertragsmieten in Hamburg sind im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 15,62 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das ergab die jährliche Wohnungsmarktuntersuchung des Gymnasiums Ohmoor, wie der Mieterverein zu Hamburg am Montag mitteilte. Auch im Hamburger Umland stiegen demnach die Mieten weiter: Dort wurden durchschnittlich 12,97 Euro pro Quadratmeter ermittelt, ein Plus von 1,5 Prozent.
Besonders drastisch falle die Entwicklung in der Hafencity aus, dort sei die durchschnittliche Kaltmiete um fast 39 Prozent auf 29,19 Euro pro Quadratmeter gestiegen, informierte der Mieterverein. Auch in Stadtteilen wie Osdorf, Sasel, Billstedt, Dulsberg und Tonndorf hätten die Preise deutlich angezogen.
Einen Grund für die steigenden Mietern sehe Mietervereins-Vorsitzender Rolf Bosse in der geringen Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums: „Der Markt ist leergefegt. Wer eine Wohnung hat, bleibt – wer eine sucht, findet kaum noch etwas Bezahlbares.“
Die Wohnungsnot treffe besonders Haushalte mit mittlerem oder kleinem Einkommen. „Wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen – und zwar schnell“, forderte Bosse. Dazu gehöre nicht nur der Neubau mit Mietpreisbindung, sondern auch der Erhalt bestehender günstiger Mietverhältnisse durch besseren Kündigungsschutz und eine wirksame Mietpreisbremse.
Die seit 1986 jährlich veröffentlichte Studie des Gymnasiums Ohmoor basiert den Angaben zufolge in diesem Jahr auf der Auswertung von rund 3.800 anonymisierten Mietwohnungsinseraten, die Anfang des Jahres 2025 erhoben wurden. Ergänzt wurde das Material durch etwa 170 weitere Inserate aus weniger stark vertretenen Stadtteilen.