Für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen gibt es laut einer Studie wenig Grund zur Hoffnung. Der Jahresbericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe lässt „keinerlei Anzeichen für eine Verbesserung der allgemeinen Situation erkennen“, sagte die Vorsitzende der BAG, Susanne Hahmann in Berlin. Zu wenig bezahlbarer Wohnraum bleibe weiterhin das größte Problem.
Politik muss Handeln
Hahmann forderte die Politik zum Handeln auf, „damit nicht noch mehr Menschen in prekäre Lebenslagen geraten, aus denen sie mitunter nur schwer wieder herausfinden können“. Dem Bericht zufolge suchen knapp 70 Prozent der Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, vorübergehend bei Freunden, Bekannten oder ihrer Herkunftsfamilie Unterkunft, oder landen auf der Straße.
Fast alle akut wohnungslos gewordene Menschen (rund 97 Prozent) geben an, dass sie sich für eine eigene Wohnung für sich selbst oder ihre Familie, ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder eine alternative Unterbringung wünschen.
Frauen nehmen professionelle Hilfe schneller an
Frauen suchen nach einem Wohnungsverlust laut dem Bericht schneller Hilfe als Männer. „So suchen 36 Prozent der Frauen bereits im Prozess des Wohnungsverlustes professionelle Unterstützung, während es bei Männern knapp 21 Prozent sind“, berichtet die BAG Wohnungslosenhilfe.
Die BAG erstellt seit 1990 ihren Jahresbericht auf der Basis von Angaben der Dienste und Einrichtungen der Hilfen in Wohnungsnotfällen. Für den aktuellen Bericht wurden der BAG Daten von mehr als 37.000 Klientinnen und Klienten aus 209 Einrichtungen und Diensten aus dem Jahr 2021 übermittelt.